Demenz

Demenz: Eine wachsende Herausforderung

In der Bundesrepublik Deutschland ist ein signifikanter Anstieg der Demenzfälle zu erwarten. Laut aktuellen Prognosen könnte die Zahl der Betroffenen von heute 1,3 Millionen auf voraussichtlich 2,6 Millionen bis 2050 steigen.

Im Jahr 2009 waren unter den Mitgliedern der BARMER GEK Krankenkasse, die älter als 60 Jahre waren und verstarben, 47 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer demenzkrank. Von diesen Demenzkranken waren 90 Prozent pflegebedürftig. Im Vergleich dazu waren 47 Prozent der Männer und 67 Prozent der Frauen, die 2009 verstarben, vormals pflegebedürftig – ein Anstieg gegenüber 2001, als es 40 Prozent bei Männern und 60 Prozent bei Frauen waren.

Risikofaktoren und Prävention

Das hohe Lebensalter ist der Haupt-Risikofaktor für Demenz. Der höhere Anteil weiblicher Demenzkranker ist vermutlich auf die höhere Lebenserwartung von Frauen zurückzuführen. Weitere Risikofaktoren sind Depressionen, kardiovaskuläre Erkrankungen wie Hypertonie, hoher Homocysteinspiegel, Adipositas und Diabetes mellitus. Diese Faktoren beeinträchtigen das Gefäßsystem und den Glukosetransport im Gehirn.

Derzeit können medizinische Behandlungen den Verlauf einer Demenz nur begrenzt beeinflussen. Daher ist Prävention besonders wichtig. Die wirksamsten Strategien umfassen die Kontrolle kardiovaskulärer Risikofaktoren, regelmäßige körperliche Aktivität, soziales Engagement, Gewichtskontrolle und die frühzeitige Behandlung von Depressionen. Auch das Aufhören mit dem Rauchen trägt zur Demenzprävention bei.

Betreuung von Demenzkranken

Die Pflegekasse übernimmt teilweise die Kosten für die Betreuung von Menschen mit Demenz. Sie erstattet bis zu 200 Euro pro Monat für Betreuungsleistungen wie Tages- oder Nachtpflege, Kurzzeitpflege oder zusätzliche Betreuungen durch Pflegedienste. Auch Personen mit Pflegestufe 0 können diese Leistungen erhalten. Die im Verlauf eines Jahres nicht in Anspruch genommenen Beträge können in das nächste Halbjahr übertragen werden.

Erhalten Sie erstmals Pflegeleistungen, prüft der MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) automatisch, ob ein besonderer Betreuungsbedarf vorliegt. Wenn der Betreuungsbedarf im Laufe der Zeit zunimmt oder wenn der erhöhte Betrag von 200 Euro beansprucht werden soll, muss ein neuer Antrag gestellt werden. Die Pflegekasse erstattet nur die nachgewiesenen Kosten und stellt eine Liste der zugelassenen Angebote bereit.

Demenz betrifft uns alle

Mit zunehmender Lebenserwartung steigt auch das Risiko, an Demenz zu erkranken. Laut dem BARMER GEK Pflegereport 2010 sind bereits fast jede zweite Frau und jeder dritte Mann über 60 Jahre am Ende ihres Lebens von Demenz betroffen. Der Bericht prognostiziert für die Jahre 2030 rund 1,8 Millionen Demenzkranke, was einem Anteil von 2,3 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Bis 2060 wird mit 2,5 Millionen Demenzkranken gerechnet, was den Anteil auf etwa 3 Prozent der Gesamtbevölkerung anhebt.


 

 

Hohes Erkrankungsrisiko: Demenz und Pflegebedürftigkeit

Die Studienergebnisse zeigen ein besorgniserregendes Bild der Demenz- und Pflegebedürftigkeit unter den über 60-Jährigen. Auswertungen der Sterbefälle aus den Jahren 2005 und 2009 zeigen, dass 29 Prozent der Männer und 47 Prozent der Frauen an Demenz erkrankt waren. Noch alarmierender ist die Kombination von Pflege- und Demenzrisiko: 58 Prozent der Männer und 76 Prozent der Frauen müssen damit rechnen, im Laufe ihres Lebens entweder dement oder pflegebedürftig oder beides zu werden. Diese Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, selbst an Demenz zu erkranken oder demenzerkrankte Angehörige zu pflegen.

Bereits der erste Pflegereport von 2008 hob das hohe individuelle Pflegerisiko hervor, und der Bericht von 2010 bestätigt dies erneut. Unter den 2009 verstorbenen männlichen Versicherten stieg der Anteil der vormals Pflegebedürftigen von etwa 40 Prozent im Jahr 2001 auf 47 Prozent. Bei den verstorbenen Frauen stieg dieser Anteil im gleichen Zeitraum von rund 60 auf 67 Prozent. Damit erhalten heute mehr als 50 Prozent der Versicherten in der letzten Phase ihres Lebens Pflegeleistungen.

Pflegewirklichkeit anerkennen und Pflegebedarf ermitteln

Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK, betont die Herausforderungen, die die Demenz für die Pflegeversicherung mit sich bringt: „Demenz treibt den Pflegebedarf in neue Dimensionen.“ Demenzkranke benötigen häufig längere und intensivere Pflegeverläufe. Rund 20 Prozent der über 60-Jährigen mit Demenz erhalten Pflegeleistungen der Stufe 3, im Vergleich zu nur 12 Prozent aller anderen Versicherten. Zwischen 40 und 70 Prozent der pflegebedürftigen Demenzkranken werden in Pflegeheimen versorgt, während es unter allen Pflegebedürftigen nur 28 Prozent sind. Der höhere medizinische und pflegerische Aufwand führt auch zu erheblich höheren Kosten: Die monatlichen Ausgaben für die Sozialversicherungen sind bei Demenzkranken im Durchschnitt um etwa 800 Euro höher als bei gleichaltrigen, nicht dementen Personen.

Zukunftsplanung: Jetzt handeln

„Wir müssen uns auf diesen Strukturwandel in der Pflege schleunigst vorbereiten“, warnt Schlenker. Obwohl das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz von 2008 das Leistungsniveau verbessert hat und zusätzliche Betreuungsleistungen auch für Personen ohne Pflegestufe eingeführt wurden, ist eine Klärung der zukünftigen Pflegestandards und des Leistungsumfangs dringend erforderlich. Der Report macht deutlich, dass das Konzept des Beirats zur Überprüfung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs, das seit 2009 vorliegt, als Grundlage und Lösungsschlüssel dienen sollte. Gleichzeitig kündigte Schlenker an, die individuelle Pflegeberatung der BARMER GEK weiter auszubauen, um den Herausforderungen der demografischen Entwicklung gerecht zu werden.


 

Demenzkranke - die richtigen Hilfsmittel

Orientierung für Menschen mit Demenz

Orientierungshilfen

Ein zentrales Problem für Menschen mit Demenz ist die Orientierungslosigkeit. Sie haben Schwierigkeiten, Zeit, Raum und aktuelle Situationen richtig einzuordnen, was zu Unsicherheit und Angst führt. Daher ist es wichtig, in der Wohnung Leitpunkte zu schaffen, die die Orientierung erleichtern:

  • Lichtverhältnisse: Sorgen Sie für ausreichende Beleuchtung in allen Räumen. Überprüfen Sie regelmäßig die Funktionstüchtigkeit von Brillen und Hörgeräten, um Stürze zu vermeiden.
  • Gewohnheiten: Ermutigen Sie die Betroffenen, alte Gewohnheiten beizubehalten, und integrieren Sie diese in einen strukturierten Tagesablauf.
  • Erinnerungshilfen: Nutzen Sie Uhren und Kalender, die in Augenhöhe angebracht sind, um die zeitliche Orientierung zu unterstützen. Bettlägerige Patienten sollten ebenfalls Zugang zu Uhr und Kalender haben.

Strukturierter Tagesablauf

  • Regelmäßige Zeiten: Ein klarer Tagesablauf hilft bei der Orientierung. Stellen Sie sicher, dass die Betroffenen zu regelmäßigen Zeiten aufstehen, Mahlzeiten einnehmen und zu Bett gehen.
  • Aktivitäten: Ein täglicher Spaziergang und eine regelmäßige Struktur der Aktivitäten helfen, den Tagesablauf zu strukturieren und die aktuelle Jahreszeit zu erkennen.

Umgebung gestalten

  • Beschriftungen: Beschriften Sie Räume wie Küche, Bad und Schlafzimmer und nutzen Sie große Hinweisschilder zur Orientierung im Wohnbereich.
  • Erinnerungsbücher: Ein Erinnerungsbuch mit Fotos und Beschriftungen kann helfen, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern und Gespräche zu fördern.

Persönliche Würde

  • Spiegel: Ein (Ganzkörper-) Spiegel kann dazu beitragen, dass sich die Betroffenen über ihr Aussehen bewusst bleiben. Vermeiden Sie jedoch Spiegeln, wenn diese Angst oder Verwirrung auslösen.

Umgang mit Demenzkranken

Schwieriges Verhalten

Das Verhalten von Menschen mit Demenz kann unvorhersehbar sein, von Aggressionen bis hin zu Passivität. Hier sind einige Strategien, um besser damit umzugehen:

  • Geduld und Verständnis: Erkennen Sie an, dass problematisches Verhalten nicht absichtlich erfolgt, sondern eine Folge der Erkrankung ist.
  • Hilfsangebote annehmen: Lassen Sie sich von Pflegekräften beraten und nutzen Sie Austauschmöglichkeiten mit anderen Betroffenen oder Angehörigengruppen.

Pflegeempfehlungen

  • Strukturierter Tagesablauf: Halten Sie den Tagesablauf so konstant wie möglich, um Halt und Sicherheit zu bieten.
  • Einfache Kommunikation: Verwenden Sie klare, einfache Sätze und wiederholen Sie wichtige Informationen bei Bedarf.
  • Geduld: Geben Sie den Betroffenen Zeit, auf Aufforderungen zu reagieren, und vermeiden Sie sinnlose Diskussionen.

Aktivierende Pflege

  • Teilnahme fördern: Integrieren Sie die Betroffenen so weit wie möglich in alltägliche Tätigkeiten, um ihre Selbstständigkeit zu fördern.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität wie Spaziergänge oder Gymnastik fördert das Wohlbefinden und die körperliche Fitness.

Kommunikationsstrategien

Effektive Kommunikation

  • Fragen stellen: Nutzen Sie Fragen, die mit „Wie“, „Wo“, „Was“ oder „Wer“ beginnen und auf die der Betroffene einfach mit „Ja“ oder „Nein“ antworten kann.
  • Augenkontakt: Stellen Sie Augenkontakt her und sprechen Sie wertschätzend. Vermeiden Sie aggressive Äußerungen und Überreize.

Beziehungen pflegen

  • Gemeinsame Aktivitäten: Besuche und gemeinsame Ausflüge an Orte, die Erinnerungen wecken, können das Gefühl der Zugehörigkeit und das emotionale Wohlbefinden stärken.

 

Bundesweite Vermittlung polnischer Betreuungskräfte

Wir bieten Ihnen bundesweit qualifizierte polnische Betreuungskräfte, die Sie umfassend bei der Pflege und den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten unterstützen. Ihre Zufriedenheit steht bei uns an erster Stelle, und wir setzen alles daran, um sicherzustellen, dass Sie rundum zufrieden sind.

Unser Ziel ist es, Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Ihnen die bestmögliche Unterstützung im Alltag zu bieten.

Wir freuen uns darauf, Ihnen behilflich sein zu dürfen.

 

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